Leserbriefe

von Initiative A · 02.06.2025

IGV: WHO-Kritik von kompetenter Stelle  Daniel Koch war auf dem Höhepunkt von Covid im Frühjahr 2020 als «Mister Corona» auch hierzulande das Gesicht der Pandemie. Auf Nau.ch kritisierte der frühere BAG-Chefbeamte am 28. Mai nicht nur die mangelnde Aufarbeitung, sondern auch die WHO.  Bevor man der WHO mit den IGV noch mehr in die Hände spielt, muss zuerst geprüft werden, inwieweit die von der ihr vorgegebenen Massnahmen gut waren oder nicht. Dazu sagt Daniel Koch: «Meiner Ansicht nach fehlt bei der WHO, aber auch bei vielen Ländern und Behörden der Wille, Fehler bei der Pandemie zu analysieren – und in der Öffentlichkeit zu diskutieren.» Für Koch ist das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Behörden, die Grundlage für eine erfolgreiche Krisenbewältigung, Zitat: «Dabei sollte die WHO für die Mitgliedsländer eine Vorreiterrolle spielen. Leider sind selbstkritische Reflexionen in den UN-Organisationen nicht gerade an der Tagesordnung. Und auch in der Vergangenheit hat die WHO kaum über Aktionen berichtet, bei denen sie mehrheitlich versagt hat.» Auch darum erschliesst sich uns nicht, wieso man sich mit den IGV noch stärker an diese kaum zu Selbstkritik fähige WHO binden will, noch bevor die Massnahmen analysiert sind.  Daniel Koch kritisiert auch die Panikmache während C19: «Viele der Prognosen und Modellrechnungen waren falsch. Grosse Teile der Kommunikation dienten nicht der Information, sondern der Angstmacherei. Aus heutiger Sicht gab es Massnahmen, welche mehr Schaden als Nutzen brachten.» Warum also soll man sich dieser WHO gerade jetzt noch mehr ausliefern?  Daniel Koch, der vergangenen September spontan einer Einladung unseres gemeinnützigen Vereins zu einem Diskussionsabend in Triesen gefolgt ist, betont die Wichtigkeit, aus Fehlern zu lernen: «Die Wissenschaft und die Behörden haben in vielen Ländern zahlreiche Studien und Evaluationsberichte veröffentlicht. Aber eine offene Diskussion in der breiten Öffentlichkeit hat kaum stattgefunden. (…) Ich bin überzeugt, dass ein transparentes Aufarbeiten der Vergangenheit wichtig ist für die Bewältigung zukünftiger Krisen. Dies braucht mehr als nur Evaluationsberichte und wissenschaftliche Studien. Es braucht Diskussionen und öffentliche Veranstaltungen. Denn nur mit dem Vertrauen der Bevölkerung können die Behörden die Krisen gut bewältigen.»  Der Landtag und auch der Gesundheitsminister sind gut beraten, die Ausführungen von Daniel Koch betreffend WHO und ungenügender Aufarbeitung ernst nehmen.   - (Quelle: lie:zeit online, Erstpublikaton 02. Juni 2025) https://www.lie-zeit.li/2025/06/igv-who-kritik-von-kompetenter-stelle/ https://initiative-a.li/ 

von Initiative A · 27.05.2025

IGV und Corona: David Sele und die journalistische Ethik  Fast zwei Wochen lang hat das «Vaterland» seine Leserschaft im Glauben lassen, dass die Regierung betreffend den Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) bereits beschlossen habe, dass sie keinen Widerspruch einlegen werde. Das nämlich hat David Sele am 14. und 15. Mai gleich zweimal auf der Titelseite der Zeitung behauptet.  Wegen dieser Fake-News prasselte in der Folge ein wahrer Shitstorm auf den Gesundheitsminister ein. Obwohl Emanuel Schädler dies umgehend auf Social Media klargestellt hat und der Autor vom Ministerium auf diesen Fehler aufmerksam gemacht wurde, hat Sele das nicht richtiggestellt. Journalistische Ethik? Fehlanzeige.  Unser Leserbrief zur Richtigstellung dieser Falsch-Meldung wurde vom «Vaterland» freilich – anders als von den anderen Medien – nicht veröffentlicht… Schliesslich versucht David Sele, den Sachverhalt nun in der Ausgabe vom 27. Mai gerade zu bügeln. Er räumt ein, dass er von einem Regierungsbeschluss geschrieben hat. Eine Entschuldigung von ihm gab es jedoch nicht. Dabei ist es entscheidend für die Sinnhaftigkeit der Landtags-Debatte von Mitte Juni, dass die Regierung eben nicht schon vor dieser Diskussion der Volksvertretung einen fixen Beschluss gefasst hat. Was die Politiker und wir jetzt jedenfalls wissen: Man kann sich nicht auf die wiederholte Aussage der von den Steuerzahlern stark subventionierten Zeitung verlassen, sondern muss sich selbst die Medienmitteilung und den Regierungsbericht organisieren.  David Sele wird zugleich selbst nach fünf Jahren gesellschaftlicher Spaltung nicht müde, in seinem IGV-Artikel den ach so strapazierten Begriff «Corona-Massnahmengegner» aufzutischen. Wir haben schon x-mal klargestellt, dass wir nicht «Gegner» von irgendjemandem oder irgendetwas sind. Wir stehen aber aus voller Überzeugung dazu, dass wir Kritiker der Regierungs-Massnahmen sind – und bleiben. Kritisiert haben wir so Einiges, was inzwischen von Wissenschaft und Politik als Fehler eingeräumt werden musste: So etwa die Schliessung von Schulen und Altersheimen, die Stigmatisierung von Kindern als angebliche Pandemie-Treiber oder auch die Impfung, die eben nicht so «sicher und wirksam» war, wie sie uns von Politikern und Medien mantramässig angepriesen wurde. Vor allem war sie entgegen allen Behauptungen kein «Gamechanger», weil C19-Geimpfte genauso infektiös sein können wie Ungeimpfte, womit sich auch die 2G- und 3G-Massnahmen als unwissenschaftlich und unverhältnismässig erwiesen haben.  - (Quelle: lie:zeit online, Erstpublikaton 27. Mai 2025) https://www.lie-zeit.li/2025/05/igv-und-corona-david-sele-und-die-journalistische-ethik/ https://initiative-a.li 

von Herbert Elkuch, Schellenberg · 27.05.2025

IGV der WHO noch nicht in Stein gemeisselt  Zitat Regierung: «Aufgrund der Landtagsdebatte und der Nichtüberweisung des Postulats betreffend Widerspruch der Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV 2005) sieht die Regierung aktuell keinen fundierten Grund, Widerspruch einzulegen.»  Die Regierung fügte das Wort aktuell ein. Aktuell bedeutet: Bedeutsam für die unmittelbare Gegenwart. Was heute aktuell ist, kann schon morgen auf Grund neuer Erkenntnisse nicht mehr aktuell sein.  Die Entscheidung, keinen Widerspruch einzulegen, ist also noch nicht in Stein gemeisselt.  Mit Widerspruch kann eine Ablehnung oder einen Vorbehalt zu einzelnen oder zu allen IGV-Änderungen gemacht werden.  Wenn Sie einen Widerspruch durch die Regierung bei den Internationalen Gesundheitsvorschriften (Vorschriften) wünschen, dann hilft Abgeordnete oder die Regierung anschreiben. Aber auch die Nutzung der Medien, Leserbriefe und soziale Netzwerke, sowie Informationen an das Umfeld, Freunde, Bekannte und Kollegen dient der Sache. Die Kraft liegt in der Gemeinschaft.  Informationen sind auf der Webseite des Landtages, dem Bürgerforum Liechtenstein und weiteren Plattformen wie der Liezeit einsehbar.  https://igv.buergerforum.li/  IGV-Vertrag deutsche Übersetzung Alle fettgedruckten und unterstrichenen Texte sind neu, gegen diese kann Widerspruch erhoben werden.  https://www.fedlex.admin.ch/filestore/fedlex.data.admin.ch/eli/dl/proj/2024/87/cons_1/doc_1/de/pdf-a/fedlex-data-admin-ch-eli-dl-proj-2024-87-cons_1-doc_1-de-pdf-a.pdf  - (Quelle: lie:zeit online, Erstpublikaton 27. Mai 2025) https://www.lie-zeit.li/2025/05/igv-der-who-noch-nicht-in-stein-gemeisselt/ 

von Norbert Obermayr, Mauren · 26.05.2025

Welch ein Glück!  Frei nach Ephraim Kishon. Betrachtet man die vergangene und aktuelle Politik im Land, dann kann man sich getrost zurücklehnen: es kann nur noch besser werden. Oder irren weite Teile der Bevölkerung? Zumindest jene, die noch Interesse an Politik haben!  Kann es auch sein, dass das Problem ganz woanders liegt? 1746 hat der Italiener Carlo Goldoni die Komödie «Der Diener zweier Herren» geschrieben. Truffaldino (der Diener zweier Herren) will sein Leben verbessern, indem er zwei Herren gleichzeitig dient. Er handelt aus Eigeninteresse, wirkt aber oft sympathisch und sucht auch Anerkennung. Auch wenn diese Komödie hier nicht 1:1 übertragen werden kann, so stimmt doch der Vergleich des Komödientitels mit der aktuellen Politik bedenklich.  Kann man behaupten, dass Meinungen der Regierung und des Landtages an den Wünschen und Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeigehen? Schauen wir uns zwei Sachen an:  1) Wie viele Referenden konnten durchgesetzt werden? Welche nicht? 2) Mit welchem medialen Aufwand seitens der Regierung und der Medien wurden Meinungen gebildet bzw. torpediert?  Von umfassender Information war man weit weg, und selbst wahrheitsgemässe Aussagen wurden als falsch dargestellt, wie die Aufforderung des früheren Regierungschefs an Johannes Kaiser, bei der Wahrheit zu bleiben.  Im Vaterland vom 18.5. wird prominent auf der Titelseite gerade dieser FBP-Politiker angegriffen, der sich für eine Überweisung des Postulats an die Regierung ausgesprochen hatte. Debatte unerwünscht!  Geben wir nicht peu à peu immer mehr Souveränität ab? Beeinflussen Lobbyisten Regierungen, systematisch, zielgerichtet, hinter den Kulissen? Lassen wir es zu, weil die Prozesse undurchsichtig und fern vom Alltag der Menschen sind? Internationale Organisationen gewinnen Macht durch Krisen und fehlende demokratische Kontrolle. Die Mehrheit schweigt und vertraut blind, denn der Eingriff wird nicht gleich spürbar.  Wem hätte die Regierung zu dienen? Dem Volk oder den Lobbyisten, die die Schwächen demokratischer Prozesse nutzen. Gerade deshalb denke ich an die Gründung eines Vereins zur Förderung basisdemokratischere Entscheidungen in Liechtenstein.  - (Quelle: lie:zeit online, Erstpublikaton 26. Mai 2025) https://www.lie-zeit.li/2025/05/welch-ein-glueck/ 

von Achim Vogt (DpL), Triesenberg · 26.05.2025

Wem nützt das Narrativ der „Verschwörungstheorie“? 
Der Artikel im „Vaterland“ über Donald Trump und angebliche Verschwörungstheorien reiht sich ein in die gut orchestrierte Rhetorik des globalen medialen Wahrheitsministeriums. Was als „Verschwörung“ etikettiert wird, sind häufig unbequeme Fragen, investigative Hinweise oder schlicht kritische Perspektiven auf Machtverhältnisse. Wer diese stellt, wird nicht widerlegt – sondern diskreditiert. 
Dabei zeigt der Artikel exemplarisch, wie verzweifelt versucht wird, das bröckelnde Narrativ des medialen Mainstreams am Leben zu erhalten. In Wahrheit steht dieses längst vor dem Zusammenbruch – denn es ist beinahe die Mehrheit, die das erkennt. Laufend wächst die Zahl jener, die dem vorgegebenen Weltbild nicht mehr trauen. 
Statt echter Analyse gibt es altbekannte Kampfbegriffe, statt Differenzierung pauschale Verurteilung. Die These, Trump sei bloss ein irrationaler Verschwörungstheoretiker, verschleiert zentrale politische und gesellschaftliche Realitäten: Wahlunregelmässigkeiten, Zensur durch Technologiekonzerne, Einfluss von Lobbyisten, mediale Einseitigkeit und der Aufstieg supranationaler Akteure, die demokratische Prozesse unterwandern. 
Die mediale Taktik ist perfide: Wer kritisiert, wird stigmatisiert. Wer zweifelt, wird pathologisiert. Wer widerspricht, wird isoliert. Es geht längst nicht mehr um Aufklärung, sondern um die „Kontrolle der Deutungsmacht“. 
In einer freien Gesellschaft dürfen Bürger Fragen stellen – auch wenn sie unbequem sind. Wenn aus Meinung plötzlich „Desinformation“ wird, haben wir keine Demokratie mehr, sondern ein betreutes Denken.  - (Quelle: lie:zeit online, Erstpublikaton 26. Mai 2025) https://www.lie-zeit.li/2025/05/wem-nuetzt-das-narrativ-der-verschwoerungstheorie/ 

von Initiative A  · 21.05.2025

Wenn sogar der Regierung Falschaussagen unterstellt werden…  Danke dem Landesbibliothek-Referendumskomitee für den Leserbrief vom 21. Mai über den «Vaterland»-Journalismus. Auch wir fragen uns schon lange: Ist das tatsächlich der Kurs, der von einer den Steuerzahlern prominent subventionierte Landeszeitung erwartet werden kann?  Auch wir sind vom «Vaterland» während C19 im «Sapperlot» mehrfach persönlich angefeindet worden – und dies nur, weil wir genau jenen Job machen, den die Zeitung eben nicht macht, nämlich kritisch hinterfragen. Ja, wer keine stichhaltigen Argumente hat, wird eben persönlich. Bedenklich, wenn das sogar der Chefredaktor und der Geschäftsführer praktizieren. CEO Daniel Bargetze meinte am 10. April 2021 gar in die unterste Schublade greifen zu müssen und schrieb in einer persönlichen Attacke nicht «alle Tassen im Schrank» zu haben. Weder Verwaltungsrat noch Medienkommission haben sich daran gestört. Frage an Verwaltungsrat und vor allem Medienkommission: Wie lange wollt ihr diesem Treiben eigentlich noch untätig zuschauen?  Das «Vaterland» hat während C19 keinen Journalismus betrieben, sondern einseitige Propaganda wie es im Buche steht: Kein Hinterfragen, keine Informationen über neue Erkenntnisse, dass das Virus eben doch nicht so gefährlich war, oder dass die Impfung eben doch nicht so sicher und wirksam war. Das Fernsehen SF wurde von höchster Stelle gerügt, weil es nicht über die freigeklagten RKI-Protokolle berichtet hat. Natürlich hat man auch im «Vaterland» nicht eine einzige Silbe darüber gelesen. Dabei heisst es in den Protokollen der für den ganzen deutschsprachigen Raum wegweisende Behörde z.B. am 9.3.2021: «Sterbefallzahlen leicht unter dem Durchschnitt der Vorjahre»…» Covid-19 sollte nicht mit Influenza verglichen werden, bei normaler Influenzawelle versterben mehr Leute», oder auch «Pandemie der Ungeimpften: aus fachlicher Sicht nicht korrekt, Gesamtbevölkerung trägt bei» (5.11.2021). 
Von uns wurden mehrere Leserbriefe abgelehnt wegen angeblichen Falschaussagen. Zuletzt war es aber das «Vaterland», das der Regierung betreffend IGV-Einspruch auf der Titelseite zweimal hintereinander eine frei erfundene Falschaussage unterstellt hat.  Wir bedauern sehr, dass deshalb vor allem Gesundheitsminister Emanuel Schädler einen wahren Shitstorm über sich ergehen lassen musste. Weder in der Medienmitteilung und auch nicht im «Bericht und Antrag» steht, dass die Regierung schon beschlossen habe, keinen Widerspruch gegen die IGV einzulegen… Wie lange also noch soll es so weitergehen? Initiative A  - (Quelle: lie:zeit online, Erstpublikaton 21. Mai 2025) https://www.lie-zeit.li/2025/05/wenn-sogar-der-regierung-falschaussagen-unterstellt-werden/ https://initiative-a.li/